theorie


Eine Lochkamera ist eine sehr einfache Möglichkeit Gegenstände auf Fotomaterialien abzubilden. Es lassen sich hierbei 3 Bereiche unterscheiden die unterschiedliche Einflüsse auf die entstehenden Bilder haben.

Der erste Teil ist der Bereich rund um die kleine Öffnung vorne an der Kamera. Dieses Loch dient bei einer Lochkamera als "Objektiv". Dabei gilt folgende Faustregel: je kleiner das Loch, desto schärfer die Aufnahmen und desto länger die Belichtungszeiten.

Der zweite Bereich ist der eigentliche Körper der Kamera. Bei einem Eigenbau ist hierbei zu beachten, dass ein langer schlanker Körper eine ähnliche Wirkung wie ein Teleobjektiv hat, ein sehr kurzer breiter Körper sehr weite Winkel, bis hin zu "fisheye" ähnlichen Effekten ermöglicht.

Der dritte und letzte Teil ist der Bereich in dem das abgebildete Bild aufgenommen wird. Ich habe bei meinen Kameras bisher zwei Möglichkeiten ausprobiert. Zum einen die Belichtung eines Fotopapiers, welches dann entwickelt und fixiert wird. Anschließend legt man das "Negativ" umgedreht auf ein unbelichtetes Fotopapier unter den Vergrößerer und belichtet das neue Papier dann praktisch durch das Negativ hindurch. Diese Methode ist schon beim Einsatz der Kamera sehr umständlich, da man ja nur eine Aufnahme machen kann und anschließend die Kamera neu laden müßte, was sich außerhalb des Fotolabors als fast unmöglich erweisen dürfte. Diese Variante ist also nur als Einstieg oder als Indoor Lösung brauchbar. Die zweite Möglichkeit ist eine Art Kasette zu bauen, in die sich ein 120 Rollfilm einlegen läßt, der dann von außen weiter "gedreht" werden kann. Vorteil hier: mehrere Bilder und bei geeigneter Kamerakonstruktion natürlich auch ein Filmwechsel möglich.

Neben einer Eigenkonstruktion aus Karton bietet sich hier der Umbau einer alten Rollfilmkamera an. Mein Umbau ist eine alte Balgenkamera, einfach Objektiv und Balgen entfernt und anschließend einen Kartonkörper und eine Lochblende dranbauen!

Erstaunliche Effekte können bei beiden Varianten erzielt werden, wenn das Aufnahmematerial nicht plan liegt. Beispielsweise durch das Einlegen eines Fotopapiers in eine präparierte Kaffedose.