Einfach ist das Fotografieren mit der Yashica 635 nicht. Immer die Belichtung messen mit einem externen
Belichtungsmesser um dann ein möglichst gutes Foto zu schießen, man hat ja nur zwölf Versuche pro Filmrolle. Die spiegelverkehrte
Mattscheibe macht es auch nicht gerade leicht. Dann das Filmwechseln, "... am besten nehmen Sie Ihre vier Hände und ...".
Aber gerade das ist der eigentliche Reiz. Es ist das handwerkliche Arbeiten. Man ist gezwungen sich ernsthaft mit einem Foto
auseinanderzusetzen. Gerade im Zeitalter der digitalen Fotografie gerät man schnell in ein "try and error"
Knipsverhalten. Damit kommt man bei der Yashica nicht weit.
Die Fotos sind überraschend scharf und kontrastreich. Die mit einem Gossen Sixtomat gemessenen Belichtungszeiten sind, wenn man es
richtig macht, erstaunlich präzise und ausgewogen. Die Yashica 635 ist damit ein wirklich interessantes Einstiegsmodell für die
Mittelformatfotografie.