Wie bei allen Revue Kameras ist die erste Frage die sich aufdrängt natürlich: "Wer hat diese Kamera gebaut?" Das ist bei der Revue 400 SE
nicht so leicht zu beantworten. Es gibt drei Kameras, die der Revue 400 SE sehr ähnlich sind. Die baugleiche Vivitar 35ES ist wohl, wie die Revue, nur unter dem
Namen Vivitar verkauft worden. Die Minolta Hi-Matic 7SII ist dann schon ein heißerer Kandidat. Und die Konica Auto S3 könnte auch in Frage kommen.
Sowohl die Minolta, wie auch die Konica, haben Details die mit denen der Revue identisch sind. Das Objektiv scheint bei allen vier Kameras das gleiche zu sein. Die Bedienelemente sind absolut
identisch angebracht, die Lichtstärke ist auch gleich. Ein weiterer interessanter Fakt: in einem Forum haben Bastler diskutiert, welche Widerdstände man in den
Belichtungsmesser der 400 SE einlöten müßte, um den vermeintlich besseren Belichtungsmesser der Konica Auto S3 daraus zu basteln. Anscheinend sind auf der Paltine
bereits die Komponenten eingezeichnet, aber nicht eingebaut, also eine "low budget" Version des Konica Belichtungsmessers. Das Gehäuse scheint dann wieder dem
der Minolta Hi-Matic ähnlicher zu sein. So dreht sich das dann im Kreis und am Ende weiß man auch nicht wirklich weiter.
Dass die Vorgängerin der Konica Auto S3, die S2, auch schon von Revue unter dem Namen Revue S 22 vertrieben wurde, beweist letztlich auch nur, dass es Verbindungen zwischen
Foto Quelle und Konica gab. Dass deshalb die Revue 400 SE zwangsläufig eine abgespeckte Auto S3 ist, läßt sich daraus aber wohl nicht ableiten. Wer mehr darüber weiß,
kann dies gerne per email weitergeben.
Mittlerweile hat es sich in Sammlerkreisen herumgesprochen: die Revue 400 SE gehört zu den besseren "rangefindern" der 70er Jahre.
Damit erklärt sich auch, warum die Kamera, trotz ihres wenig glamurösen Herstellernamens, verhältnismäßig teuer ist. Gut erhaltene
und voll funktionstüchtige Exemplare spielen durchaus in der Liga der Canonets, Olympus 35er oder Yashica Electros mit. Ob dies berechtigt ist?
Ich denke schon! Die Revue 400 SE gehört zu meinen absoluten Favoriten unter den Kompakten der 70er.
Nimmt man die Revue 400 SE in die Hand fällt sofort das stattliche Gewicht auf. Die Kamera ist ein solides Stück (schwarz lackiertes Messing),
gut verarbeitet und insgesamt sehr kompakt. Der schwarze Look, gibt der Kamera ein wirklich edles Aussehen, sie gefällt mir persönlich besser als
manch qualitativ vergleichbare Kamera der Konkurenz.
Das Objektiv ist äußerst lichtstark (1:1,7) und kontrastreich. Der Sucher gut einsehbar, mit einem gut sichtbaren Entfernungsmesser. Die Kamera verfügt über
eine Halbautomatik, man stellt die Belichtungszeit ein, die Automatik wählt die Blende. Die Belichtung wird über eine Cds Zelle gemessen. Die gewählte Blende
wird im Sucher eingespiegelt.
Von der Revue 400 SE gab es noch eine wirklich seltente, silbrig/schwarze Version mit der
Bezeichnung 400 SE 25. In der 400er Reihe von Revue wurde die 400 S, die 400 L und eine 400 C hergestellt. Dabei ist die 400 S die Einzige mit Entfernungsmesser,
die L ist ein Vollautomat ohne Entfernungsmesser, die C ist dann das untere Ende der Fahnenstange, ohne Beli und ohne Entfernungsmesser.